FDP will Berufs- und Studienwahl an Untergymnasien stärken

Der Berufs- und Studienwahlprozess an den Luzerner Sekundarschulen ist gut strukturiert und effizient organisiert. Das Ziel einer faktenbasierten und fundierten Wahl wird damit grossmehrheitlich erreicht. Im Vergleich dazu fällt der Prozess an den Untergymnasien zu oberflächlich aus. FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp (Horw) fordert die Regierung deshalb auf, den Berufs- und Studienwahlprozess an den Untergymnasien zu überprüfen und entsprechende Verbesserungsmöglichkeiten zu evaluieren. Die Qualität der Entscheide soll verbessert und die Durchlässigkeit des Bildungssystems besser genutzt werden.

Im Kanton Luzern fällt der Entscheid bezüglich des Übertritts ans Gymnasium bereits sehr früh. Schon Mitte der 6. Klasse wird die Weiche gestellt. Dabei werden zwei schulische Wege einander gegenübergestellt: das Untergymnasium und die Sekundarschule. Es ist deshalb sinnvoll, zwei Jahre später am Untergymnasium analog der Sekundarschule in der 2. Klasse eine fundierte und intensive Standortbestimmung im Sinne eines Berufs- und Studienwahlprozesses zu machen. Bei dieser wird ein rein schulischer Weg (Obergymnasium) einem dualen Weg (Berufslehre) gegenübergestellt, was – im Vergleich zu jener der Primarschule – eine veränderte Perspektive auf den Entscheid gibt.

Sollte sich die Situation des Kindes seit dem Entscheid in der Primarschule grundlegend verändert haben, so kann zu diesem Zeitpunkt ein Wechsel an die Sekundarschule noch reibungslos erfolgen oder der Einstieg in eine Berufslehre nach drei Jahren Untergymnasium organisiert werden. Ein solcher intensiver Berufs- und Studienwahlprozess würde auch die Rahmenbedingungen für die Berufsmatura verbessern. Diese wächst seit Jahren trotz grosser Bemühungen des Kantons nicht auf die angestrebten 15%.

Der Berufswahlprozess an den Sekundarschulen ist sehr gut ausgestaltet und effizient organisiert. Mit klar bestimmten Abläufen und Berufswahlverantwortlichen in den jeweiligen Schulhäusern sind die Prozesse und Strukturen verbindlich organisiert. Mit Berufswahlparcours, Schnupperlehren und der Bildungsmesse Zebi sind auch effiziente Instrumente vorhanden. Im Vergleich dazu fällt der Berufs- und Studienwahlprozess im Untergymnasium noch zu oberflächlich aus.

FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp fordert deshalb die Regierung auf, den Berufs- und Studienwahlprozess an den Luzerner Untergymnasien auf Optimierungsmöglichkeiten zu prüfen. Der Fokus soll auf eine optimale und unverkrampfte Nutzung der Durchlässigkeit im Bildungssystem sowie auf eine möglichst geringe Abbruchsquote am Gymnasium gelegt werden. Eine Orientierungshilfe bietet dabei der Berufswahlprozess an den Sekundarschulen.